Kinderzimmer, der richtige Lernort?

Wenn Kinder sehr „reizoffen“ sind, dürfen wir ihnen einige Fragen stellen.

Was siehst du? Was hörst du? Oft gestaltet sich das Lernen im Kinderzimmer schwierig. Viele Reize und die Kinder verlieren sich in Gedanken und Träumereien. Für gute Konzentration ist es sinnvoll, dies zu hinterfragen und den Lernort reduziert zu gestalten.

Das Thema Zeit

Das Thema Zeit beschäftigt die Schüler und Schülerinnen immer mehr. Zeit zum Lernen, Zeit für Klassenarbeiten, Zeitfaktor beim Nachteilsausgleich. Es stellt sich die Frage, haben unsere Schüler ein wirklich greifbares Zeitgefühl? Was bringt ihnen mehr Zeit für die Bearbeitung von Klassenarbeiten?

In der Angst- und Lerntherapie zeigen sich zu diesem Thema eher Verunsicherungen und Ängste, ja sogar fehlende Motivation. Sicherlich gibt es nicht nur eine Lösung, jedoch kommunizieren Schüler und Schülerinnen oft andere gewünschte Hilfestellungen. Das persönliche Durchsprechen von Aufgabenstellungen, ohne Hektik.

Idee Wochenplaner!

 

Es hat viele Vorteile die Wochenaufgaben beim Lernen darzustellen. Gerne mit Details zu Wochentagen, Uhrzeiten und Aufgaben. Farbliche Visualisierungen verhelfen einer besseren Orientierung. Ist das alles? Nein! Nicht nur das sogenannte Pflichtprogramm sollte dargestellt werden, sondern auch gerne die positive Freizeitgestaltung, die Spielzeit, die Auszeit, darf vermerkt bzw. eine schöne, angenehme Farbe bekommen. 

Welche Stärken zeigen sich in welchem Fach?

Wie lerne ich in (m)einem Lieblingsfach? Warum greife ich diese Frage auf? Ganz einfach, hier lohnt es sich genauer hinzuschauen und es bei den Schülern/Schülerinnen zu erfragen. Die Strategie gilt es unter die Lupe zu nehmen. Unser Gehirn verknüpft diese Strategie mit Erfolgen, daher hilft dies auch bei nicht so beliebten/erfolgreichen Schulfächern. Wir können hier die positive Lernmethode „einfach“ übernehmen, 1 zu 1.

Das kleine Wörtchen „muss“

Wir kennen folgende Sätze! Du musst mehr Lernen! Du musst keine Angst haben! Du musst Hausaufgaben machen! Du musst mehr Ordnung halten … du musst …

Wonach klingt das kleine Wörtchen und was bewirkt es? Der Magen zieht sich zusammen, mal mehr, mal weniger, teilweise macht es uns Stress und verbindet sich mit Ängstlichkeit.

Wie bekommen wir für die Schüler und Schülerinnen mehr Entspannung? Können wir das Wort umschreiben? Ich könnte noch etwas an meinen Hausaufgaben arbeiten. Ich darf mir einen Wochenplan für mehr Ordnung visualisieren. Ich nehme meine Aufregung an.

Damit „fühlt“ sich Tun/Müssen schon viel einfach an.

Bindung in allen Bereichen, Bindung in der Therapie

Bindung ist die Basis für gute und gelingende Therapie, nur dann kann sich ein Miteinander einstellen. Systemisch gesehen sind Bindungspersonen in allen Bereichen wichtig! Schüler/Schülerinnen brauchen auch diesen Grundstein beim Lernen bzw. sogar um „angstfrei“ zu lernen. Wenn wir in unguten Situationen/Gefühlen gefangen sind, haben wir keine Konzentration für das Wesentliche.

Vor der Emotion?

Wut, Panik, Traurigkeit, Emotionen, die wir alle gut kennen. Doch was war vor der Emotion?

Was ist mir durch den Kopf gehuscht? Welches Wort, welcher Satz? Was habe ich mir da erzählt? Wie ist dieses Gefühl möglich geworden? Welche Kettenreaktion hat sich daraus ergeben?

Sicherheit – Orientierung ­– Lernen

Schauen wir uns auch die Emotionen an? Über-/ Unterforderung, Ängste?

Nur mit einem guten Fundament, wir nennen es Sicherheit, ist gutes Lernen möglich. Wir wissen alle was Orientierung ist, kennen wir auch die Desorientierung? Wie desorientieren Schüler? Was passiert in einem desorientierten Zustand mit der Wahrnehmung? Ganz sicher, die Wahrnehmung verändert sich und so natürlich auch der Zugang zum kognitiven Lernen.

Gerade in den Bereichen Lese-Rechtschreibschwäche (LRS), Rechenschwäche (Dyskalkulie) und ADS/ADHS, hier dürfen wir die Zustände der Schüler bei ihrer Orientierung/Desorientierung gut beobachten.

Die Autobahn und der Feldweg

Jeder von uns weiß, wie toll wir auf einer Autobahn fahren können. Sie ist breit, lädt ein zum schnellen Fahren und wir kommen gut von A nach B.

Der Feldweg ist nicht so eben oft etwas schmal, holprig und uneben.

Wenn Schüler nicht von ihren Ängsten loskommen, führen die Gedanken dazu, diese Autobahn (im bildlichen Sinne gesprochen) weiter auszubauen. Es kommen immer mehr Ängste und auch immer schneller kommt es zu Symptomen.

Die positive Seite (Sonnenseite) stellt sich visuell nur als Feldweg da, sie muss wieder neu ausgebaut werden, damit sich die Richtung der Gedanken ändert. Hierfür braucht es Übung und Methode.

Warum Angst-Therapie?

In vielen Gesprächen unterhalten wir uns oft über die Symptome der Schüler. Teilweise haben wir auch Diagnosen vorliegen. Schüler sind nicht aufmerksam, zeigen Blockaden und Verweigerungen, Teilleistungsstörungen im Bereich LRS und Dyskalkulie, um nur einige Symptome zu nennen. Wenn wir jetzt im ersten Schritt an die fachdidaktische Arbeit rangehen, haben wir oft keine bis nur wenige Erfolge. Warum?

Den Schülern fehlt das Fundament der Sicherheit!

Ängste haben sich breitgemacht wie eine Autobahn im Gehirn. Die wenige noch verbleibende Energie reicht nicht mehr für konzentriertes Arbeiten bzw. einen fachlichen Zugang. Verständlich! Daher dürfen Methoden gefunden werden, den Zustand von Sicherheit wieder zu erreichen, um ins produktive Lernen zu finde … hier setzt die Angst-Therapie konkret an.